Und schon wieder mal was aus der Horror Ecke. Ich mag Vampirgeschichten und ich mag die Figur Dracula. Im heutigen Film wird ein Teil des Romans behandelt, der in den bisherigen Verfilmungen in der Regel nur kurz angerissen wurde. Daher geht es heute um Die Letzte Fahrt der Demeter.
Der Film behandelt ausschließlich das Kapitel aus Bram Stokers Roman, dass die Reise Draculas auf einem Schiff aus seiner Heimat nach London schildert. Die Demeter, der Name des Handelsschiffes, tauch auch in anderen Verfilmungen schon auf, allerding wird, soweit ich weiß nie ausführlich darauf eingegangen, was auf dem Schiff alles passiert ist, lediglich, dass es ohne Überlebende am Ziel ankommt.
So gesehen, weiß man schon im Vorfeld, dass das Ganze für die Besatzung nicht gut ausgeht. Tut mir Leid, für alle, die den Roman nie gelesen haben, oder eine andere Dracula Verfilmung gesehen haben. Die Spoiler Warnung kommt da jetzt wohl zu spät.
Aber trotzdem hat der Film genug Spannung zu bieten und war auch für mich nicht frei von Überraschungen. Kurz zur Handlung: In der Bulgarischen Hafenstadt Warna wird das Handelsschiff Demeter beladen. Unter anderem mit großen Kisten, deren Inhalt zunächst unbekannt ist. Auf der Fahrt nach England geschehen zunächst ein paar unheimliche Dinge, bis es dann zu den ersten Verlusten unter der Besatzung kommt. Irgendetwas ist an Bord, was den Opfern Bisswunden am Hals zufügt.
Die Letzte Fahrt der Demeter geht knapp 2 Stunden und ist ab 16 Jahren freigegeben. Angesichts der teilweise doch recht blutigen Einlagen, durchaus berechtigt. Aber der Film kann noch mehr als brutal. Die Atmosphäre ist den ganze Film über unheimlich und die Enge des Schiffes tut ihr übriges.
Man hat zwar nicht komplett auf neumodische Erschreck Momente verzichtet aber die halten sich dann doch in Grenzen. Allerdings muss ich sagen, dass ein richtiger Gänsehaut Grusel auch nicht aufkommt. Dafür setzt man die Figur des Dracula auch zu wenig ein.
Das ist auch etwas, was ich an dem Film ein bisschen bemängeln könnte. Dracula sieht hier eher aus wie ein Tier. Man geht zwar von Design her ein bisschen in Richtung Nosferatu, aber mit so einer Gestalt hätte sich Jonathan Harker nicht zum Essen an einen Tisch gesetzt. Und das ist ja passiert, bevor Dracula das Land verlassen hat. Also das Design des Vampirs setzt hier eher auf Angst und Ekel. Und sprechen tut er auch so gut wie nicht.
Die Letzte Fahrt der Demeter könnte zwar als klassischer Horrorfilm durchgehen, aber da ist ja auch noch die Besatzung des Schiffes. Man könnte meinen, dass bei dieser Story Konstellation das typische 10 kleine Negerlein Prinzip angewendet wird und der Vampir einfach nach und nach die Statisten umlegt, aber den Nicht Vampiren wird hier überraschend viel Zeit eingeräumt um die ein oder andere Charakterzeichnung einzubauen.
Als Beispiel nenne ich da mal den Kapitän, dessen Sohn auch mit an Bord ist. Da gibt es durchaus auch die ein oder andere emotionale Szene. Auch das Ende weiß zu überzeugen. Denn auch wenn man des Ausgang kennt, hat man sich doch ein paar künstlerische Freiheiten genommen. Man hat sich sogar ein Hintertürchen für eine Fortsetzung offen gehalten. Aber da weiß ich nicht, ob es Pläne gibt.
Alles in allem hat mir der Film sehr gut gefallen und war auch einer, bei dem ich mich schon vorab gefreut hab, ihn zu sehen. Kommt ja auch nicht so häufig vor in letzter Zeit. Tolle, düstere Atmosphäre, einige blutige Szenen, durchaus spannend, tolle Kulissen und Effekte, lediglich das Aussehen von Dracula und dessen wenige Zeit hätte ich zu bemängeln.
Kann man durchaus gucken.
Letzte Aktualisierung 24. 02. 2025 von Sven