Heute geht es in Richtung Trash Horror, wobei Richtung falsch ausgedrückt ist. Das ist Trash in Perfektion. Nämlich handelt es sich um einen Film bei dem schon der Name zum Schmunzeln anregt. Den Velocipastor. Wer jetzt hier gleichzeitig an Dinosaurier und Pfarrer denkt, liegt goldrichtig. Wie man auf dem Cover sehr schön sieht, kommt beides drin vor. Der deutsche Untertitel Die Klaue Gottes, beseitigt auch letzte Zweifel.
Die Geschichte ist gar nicht mal so uninteressant. Da gibt’s einen Pfarrer der trauert, weil kurz zuvor seine Eltern ums Leben gekommen sind. Er zweifelt an seinem Glauben und geht deshalb nach China. So nach dem Motto, wenn mich Gott da findet, gibt es ihn doch. Oder so ähnlich. In China, was wir auch nur daran erkennen, weil es eingeblendet wird, spaziert er durch einen Wald, wo ihm eine junge Frau entgegengerannt kommt, die von Typen verfolgt wird, die mit Pfeilen auf sie schießen. Einer der Pfeile trifft und die Frau stirbt in den Armen des Pfarrers. Nicht ohne ihm vorher noch einen Saurierzahn in die Hand zu drücken. Natürlich schneidert er sich auch daran.
Wieder zu Hause stellt er entsetzt fest, dass er plötzlich die Fähigkeit hat, sich in einen blutrünstigen Dinosaurier zu verwandeln. Eine Frau, die er bei einer seiner Verwandlungen vor finsteren Typen beschützt bringt ihn darauf, diese Fähigkeiten zu nutzen um gegen das Böde zu kämpfen.
Das mal grob zur Handlung. Viel mehr ist es auch nicht. Was diesen Film überhaupt interessant macht, ist die Art wie er gemacht ist. Billiger geht’s eigentlich nicht. Den ein oder anderen trashingen Film hatte ich ja hier schon besprochen und grundsätzlich habe ich auch nichts gegen diese Filme. Aber den Machern muss einfach bewusst sein, was sie da machen und sie dürfen es genauso wenig ernst nehmen, wie ich als Zuschauer. Und das funktioniert beim Velocipastor recht gut. Er weiß was er ist und macht auch keinen Hehl daraus.
Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber als kleines Beispiel die Szene in der die Eltern des Pfarrers ums Leben kommen. Das soll wohl bei einem Unfall mit einem Auto passieren. Aber das einzige was man sieht ist eine Einblendung, dass da ein Special Effect hin soll mit einem brennenden Auto. Und die Geräusche dazu hört man. So kann man natürlich eine Menge Geld sparen.
Die Darsteller und besonders die Dialoge sind teilweise echt furchtbar. Aber auf eine charmante weise. Manchmal natürlich auch total dämlich. Wenn zu Beginn die Chinesin dem Pfarrer vor die Füße fällt, mit einem Pfeil, der blutig aus ihrer Brust ragt und er dann fragt „Bist du verletzt“…
Überhaupt wird recht lustig gestorben. Das meiste sind ganz offensichtlich Puppen, bzw. Puppenteile. Und über den Saurier brauchen wir gar nicht erst reden. Das ist ein Typ in einem Gummikostüm.
Aus filmischer Sicht ist das Ganze natürlich eine absolute Katastrophe, aber wer ein bisschen Herz für diese Art von Filmen hat, kommt hier voll auf seine Kosten.
Mit knapp 70 Minuten hat er es gerade mal aus dem Bereich der Kurzfilme geschafft aber ganz ehrlich, länger dürfte er auch nicht gehen. Natürlich kann ich so einem Film keine Empfehlung aussprechen den unbedingt zu gucken. Aber hier ist es recht einfach. Ich habe vorhin gesehen, dass der Film auch auf Deutsch bei YouTube verfügbar ist. Keine Ahnung, ob das offiziell ist aber selbst wenn es ihn da irgendwann nicht mehr komplett gibt, kann man sich bestimmt einige Szenen ansehen. Da erkennt man recht schnell ob das was für einen ist.
Ich habe mir dieses schnuckelige Mediabook besorgt mit BluRay und DVD. Aber das muss jeder selbst wissen, ob es einen das Wert ist. Bezüglich der Bildqualität reicht Streaming völlig aus. Die sieht, passend zum restlichen Film einfach billig aus.
Für mich lief der Film unter der Kategorie So bescheuert, dass er schon wieder gut ist. Und genau das soll er wohl auch sein. Für zwischendurch heitert so was echt manchmal auf.
Letzte Aktualisierung 18. 03. 2025 von Sven