Buchkritiken

Der Anschlag – Stephen King

Der Anschlag – Stephen King

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Nach zig Jahren endlich mal wieder was von Stephen King gelesen. Thema von Der Anschlag ist, dass ein Mann in die Vergangenheit reist, um den Mord an Präsident John F. Kennedy zu verhindern.

Diese Ausgangslage trifft schon mal voll meinen Geschmack aber was King daraus macht, ist eine zweischneidige Sache. Einerseits hat die Geschichte fantastische Momente die spannend sind oder zum Teil richtig an die Nieren gehen aber auf der anderen Seite ist da der Mittelteil der sich zuweilen wie Kaugummi zieht. Hier verliert sich King in Details und Wiederholungen, die die Geschichte weder vorantreiben noch irgendwie vertiefen. Eine Kürzung in dem Bereich um 100-200 Seiten hätten dem über 1000 Seiten Wälzer sicherlich ganz gut getan.

Sicher hat King schon immer recht ausschweifend geschrieben und das ist auch nicht sein erstes Buch mit mehr als 1000 Seiten. Aber im Gegensatz zu Werken wie Es oder The Stand – Das letzte Gefecht, wo es immer mehrere Hauptpersonen, bzw. sogar mehrere Gruppen von Personen gab, dreht sich Der Anschlag nur um eine Hauptperson, da das ganze Buch eine in der Ich Form geschriebene Tagebuchaufzeichnung ist. Und das ist dann einfach zu wenig.

Wenn sich Der Anschlag mit seinem eigentlichen Thema beschäftigt, nämlich der Zeitreise, der Verhinderung eines Attentats und den Folgen, ist es ein sehr, sehr gutes Buch. Nicht typisch King (außer die ausschweifenden Erzählweise 😉 ), kein Horror, aber ein anständiger Thriller.

Eigentlich wollte ich ja direkt den nächsten King anfangen zu lesen, aber da Die Arena auch so ein dicker Wälzer ist, schieb ich erst mal ein oder zwei Runden James Bond dazwischen.

Bei Büchern habe ich bisher ja noch keine Wertungspunkte abgegeben aber hier fange ich mal an damit. Wäre da nicht der Mittelteil, könnte ich locker 4 1/2, mit Tendenz zur vollen 5 geben, aber so muss ich mindestens einen Punkt abziehen, was bedeutet, dass wir auf 3 1/2 von 5 Punkte kommen.

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In meinem Himmel – Alice Sebold

In meinem Himmel – Alice Sebold

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Mein Nachname war Salmon, also Lachs, wie der Fisch; Vorname Susie. Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde.

So fängt das Buch an und macht einem direkt klar, dass man nicht auf ein Happy End hoffen kann.

Ich habe mir das Buch gekauft, nachdem ich den gleichnamigen Film von Peter Jackson gesehen habe. Im direkten Vergleich schneidet das Buch besser ab, wobei man nicht von einer schlechten Verfilmung sprechen kann. Einzig, was wirklich komplett weggelassen wurde, waren die „ehelichen Probleme“ der Eltern, die im Buch einen recht hohen Anteil haben.

Geschrieben ist es sinnigerweise in der „Ich“ Form aus Susies Sicht, die nach ihrer Ermordung alles aus einer „Zwischenwelt“ beobachten kann. Es lässt sich meiner Meinung nach hervorragend lesen, ist aber an einigen Stellen ziemlich heftig und nichts für schwache Gemüter.

Für das Buch gibt es von mir eine klare Leseempfehlung. Ob man es nun vor oder nach dem Film liest, oder den Film gar nicht sehen will,  ist relativ egal. Ich finde nur, dass beide ihre Stärken haben. Das Buch ist detaillierter und wie ich finde auch emotionaler, dafür ist der Film an manchen Stellen einfach spannender. Aber langweilig sind beide nicht.

Meinen Bericht über den Film gibt es übrigens hier.

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Eroberung des Nutzlosen – Werner Herzog

Eroberung des Nutzlosen – Werner Herzog

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Auf Fitzcarraldo, den Eroberer des Nutzlosen!

Erstmals bin ich in der Herzog/Kinski Dokumentation Mein liebster Feind darauf gestoßen. Allerdings gab es die Geschichte damals noch gar nicht in gedruckter Form. Werner Herzog erzählte nur davon und dass er es bisher weder gelesen, noch veröffentlich habe.

Nun, inzwischen hat er es sich wohl anders überlegt und dieses Tagebuch, welches er bei den Dreharbeiten zu seinem Film Fitzcarraldo schrieb, doch noch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Tagebuch kann man es eigentlich nicht wirklich nennen. Es hat schon ab und an etwas davon, aber ich glaube niemand würde in der Art und teilweise so ausführlich ein simples Tagebuch schreiben. Aber egal wie man es auch nennen will, es ist gut.

Das Buch handelt hauptsächlich von den Schwierigkeiten bei der Organisation und den Dreharbeiten. Landschaften und Begebenheiten sind teilweise sehr genau beschrieben und gelegentlich leidet man mit Herzog schon ein bisschen mit, was der alles auf sich genommen hat. Ich denke auf diese Weise, werden heutzutage keine Filme mehr gemacht.

Das Buch spart aber die technische Seite des Filmemachens ziemlich aus. Es geht mehr um das drumherum, was ich aber nicht negativ werte. Auch sollte man nicht erwarten, dass Klaus Kinski allzuviel Raum gegeben wird. Er ist zwar in der zweiten Hälfte des Buches immer wieder mal Thema (begonnen wurde der Film ja mit anderen Darstellern in den Hauptrollen), teilweise auch mit heftigeren Sachen, aber ich hatte nicht den Eindruck, als wolle Herzog hier im nachhinein mit ihm „abrechnen“. Es sind auch einige lustige Momente dabei (die vielleicht damals anders gewirkt haben könnten).

Alles in allem ein wirklich schickes Büchlein, was sich gut lesen lässt und eine schöne Ergänzung zu dem Film Fitzcarraldo und der Dokumentation Mein liebster Feind ist.

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Der Herr der Ringe – J.R.R. Tolkien

Der Herr der Ringe – J.R.R. Tolkien

buch_herrderringeDrei Ringe den Elbenkönigen hoch im Licht,

Sieben den Zwergenherrschern in ihren Hallen aus Stein,

den Sterblichen, ewig dem Tode verfallenen, neun,

einer dem Dunklen Herrn auf dunklem Thron

Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,

Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden

Im Lande Mordor, wo die Schatten drohn.

So gehts los mit dem Herr der Ringe. Dieser Text kommt noch vor dem Inhaltsverzeichnis dieses über 1200 Seiten fassenden Wälzer. Bei dem mir vorliegenden Exemplar handelt es sich um eine Komplettausgabe aus dem Jahr 2000 (oder 2001). Der Umschlag ist in Rot gehalten und auch sonst ist die Aufmachung sehr hübsch. Continue reading →

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Wer immer schmunzelnd sich bemüht… – Dieter Hallervorden

Wer immer schmunzelnd sich bemüht… – Dieter Hallervorden

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Hier handelt es sich um einen „autobiographischen Blick zurück nach vorn“. Hallervorden beschreibt darin hauptsächlich sein berufliches Leben von den Anfängen, über das Theater und Kabarett bis hin zum Film. Zwischendurch gibt es auch immer wieder Einblicke in das Privatleben. Wie z.B. die lustigen Geschichten um den Erwerb seiner Insel oder der Geburt seines Sohnes im jahr 1998. Dies ist, wie eigentlich alles im Buch, sehr schön mit viel Humor geschrieben.

Einzig das „Tagebuch eines Optimisten“ fand ich etwas langatmig. Hierbei handelt es sich um eine Kurzgeschichte, die Hallervorden mal geschrieben hatte. Das Ende dieser Kurzgeschichte ist zwar wieder sehr lustig, aber es zieht sich schon ganz schön, bis es soweit ist. Irgendwie wirkte es für mich mitten im Buch deplaziert.

Aber das ist wirklich nur ein ganz kleiner Kritikpunkt an einem ansonsten hervorragenden Buch, was nebenbei auch noch eine ganze Menge Bilder enthält, die auch meist mit kleinen Sprüchen untertitelt sind.

Als Anhang sind auch noch ein paar Briefe von Prominenten und Fans abgedruckt, die Dieter Hallervorden zum 70. Geburtstag gratuliert haben.

Wer Biographien mag, und schon immer über Hallervorden lachen konnte, wird an diesem Buch sicherlich seine Freude haben. Aber auch andere sollten vielleicht mal einen Blick riskieren. Es ist wirklich gut geschrieben.

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Neue Kategorie

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In der Bücherkategorie werde ich einige Bücherkritiken schreiben. Über die Kategorie „Bücher“ kann man sich alle bisherigen Berichte anzeigen lassen. Des weiteren gibt es über die Navigation „Bücher“ eine Übersicht über alle in letzter Zeit gelesenen Bücher.

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