Eroberung des Nutzlosen – Werner Herzog

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Auf Fitzcarraldo, den Eroberer des Nutzlosen!

Erstmals bin ich in der Herzog/Kinski Dokumentation Mein liebster Feind darauf gestoßen. Allerdings gab es die Geschichte damals noch gar nicht in gedruckter Form. Werner Herzog erzählte nur davon und dass er es bisher weder gelesen, noch veröffentlich habe.

Nun, inzwischen hat er es sich wohl anders überlegt und dieses Tagebuch, welches er bei den Dreharbeiten zu seinem Film Fitzcarraldo schrieb, doch noch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Tagebuch kann man es eigentlich nicht wirklich nennen. Es hat schon ab und an etwas davon, aber ich glaube niemand würde in der Art und teilweise so ausführlich ein simples Tagebuch schreiben. Aber egal wie man es auch nennen will, es ist gut.

Das Buch handelt hauptsächlich von den Schwierigkeiten bei der Organisation und den Dreharbeiten. Landschaften und Begebenheiten sind teilweise sehr genau beschrieben und gelegentlich leidet man mit Herzog schon ein bisschen mit, was der alles auf sich genommen hat. Ich denke auf diese Weise, werden heutzutage keine Filme mehr gemacht.

Das Buch spart aber die technische Seite des Filmemachens ziemlich aus. Es geht mehr um das drumherum, was ich aber nicht negativ werte. Auch sollte man nicht erwarten, dass Klaus Kinski allzuviel Raum gegeben wird. Er ist zwar in der zweiten Hälfte des Buches immer wieder mal Thema (begonnen wurde der Film ja mit anderen Darstellern in den Hauptrollen), teilweise auch mit heftigeren Sachen, aber ich hatte nicht den Eindruck, als wolle Herzog hier im nachhinein mit ihm „abrechnen“. Es sind auch einige lustige Momente dabei (die vielleicht damals anders gewirkt haben könnten).

Alles in allem ein wirklich schickes Büchlein, was sich gut lesen lässt und eine schöne Ergänzung zu dem Film Fitzcarraldo und der Dokumentation Mein liebster Feind ist.

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