Nach zig Jahren endlich mal wieder was von Stephen King gelesen. Thema von Der Anschlag ist, dass ein Mann in die Vergangenheit reist, um den Mord an Präsident John F. Kennedy zu verhindern.
Diese Ausgangslage trifft schon mal voll meinen Geschmack aber was King daraus macht, ist eine zweischneidige Sache. Einerseits hat die Geschichte fantastische Momente die spannend sind oder zum Teil richtig an die Nieren gehen aber auf der anderen Seite ist da der Mittelteil der sich zuweilen wie Kaugummi zieht. Hier verliert sich King in Details und Wiederholungen, die die Geschichte weder vorantreiben noch irgendwie vertiefen. Eine Kürzung in dem Bereich um 100-200 Seiten hätten dem über 1000 Seiten Wälzer sicherlich ganz gut getan.
Sicher hat King schon immer recht ausschweifend geschrieben und das ist auch nicht sein erstes Buch mit mehr als 1000 Seiten. Aber im Gegensatz zu Werken wie Es oder The Stand – Das letzte Gefecht, wo es immer mehrere Hauptpersonen, bzw. sogar mehrere Gruppen von Personen gab, dreht sich Der Anschlag nur um eine Hauptperson, da das ganze Buch eine in der Ich Form geschriebene Tagebuchaufzeichnung ist. Und das ist dann einfach zu wenig.
Wenn sich Der Anschlag mit seinem eigentlichen Thema beschäftigt, nämlich der Zeitreise, der Verhinderung eines Attentats und den Folgen, ist es ein sehr, sehr gutes Buch. Nicht typisch King (außer die ausschweifenden Erzählweise 😉 ), kein Horror, aber ein anständiger Thriller.
Eigentlich wollte ich ja direkt den nächsten King anfangen zu lesen, aber da Die Arena auch so ein dicker Wälzer ist, schieb ich erst mal ein oder zwei Runden James Bond dazwischen.
Bei Büchern habe ich bisher ja noch keine Wertungspunkte abgegeben aber hier fange ich mal an damit. Wäre da nicht der Mittelteil, könnte ich locker 4 1/2, mit Tendenz zur vollen 5 geben, aber so muss ich mindestens einen Punkt abziehen, was bedeutet, dass wir auf 3 1/2 von 5 Punkte kommen.
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