Nachdem meine letzten Filmbesprechungen eher aus der Horrorecken kamen und doch zum Teil auch schon Jahrzehnte auf dem Buckel hatten, wird es heute wieder etwas moderner.

Rennsportfilm und Videospielverfilmung zugleich ist Gran Turismo, den ich mir heute auf BluRay angeguckt habe. Ich hatte den sogar auf meiner Kino Liste als er rauskam, obwohl ich die Idee eigentlich recht albern fand.

Ein Typ, der auf der Konsole Rennen fährt bekommt die Chance in echten Autos Rennen zu fahren. Das ist so ganz grob die Handlung des Films. Dass das Ganze einen realen Hintergrund hatte, wusste ich anfangs gar nicht. Aber die Geschichte von Jann Mardenborough bietet im Grunde schon alle Zutaten, die es für einen passablen Rennfilm braucht.

Und das ist er in der Tat auch geworden. Jann wird mit seiner Zockerei von seiner Familie nicht ernst genommen, aber er nimmt das Rennspiel ernst. Durch seine großartigen Rundenzeiten, wird Nissan auf ihn aufmerksam, die gerade eine Werbekampagne planen.  Sie wollen die weltweit besten Gran Turismo Spieler in einer Fahrer Academy ausbilden und der Beste soll einen Rennfahrervertrag bekommen.

Die Akademie bildet so etwa die erste Hälfte des Films wo quasi die Zocker noch unter sich sind. In der zweiten Hälfte muss Jann sich dann gegen echte Rennfahrer beweisen, die alle nichts von ihm halten und ihn sogar als Gefahr sehen. Wo die erste Hälfte noch eher locker ist, geht’s in der zweiten schon mehr zur Sache. Da wird’s auch mal ein bisschen dramatisch und emotional. Positiv als auch negativ.

Mit dem Jann Darsteller bin ich nicht gleich so richtig warm geworden aber später fühlt man dann doch ein bisschen mit ihm.

Optisch finde ich es eine interessante Mischung. Man versucht das ganze wie ein Videospiel in Real aussehen zu lassen. Und das gelingt überraschend gut. Wenn man den Making Offs glauben darf, wurde durchaus vieles real und vor Ort gedreht aber ich denke einiges kommt auch aus dem Computer. Das passt aber im Großen und Ganze, sodass Gran Turismo zwar bewusst etwas künstlich aber gut aussieht.

Mir hat der Film also durchaus gut gefallen, womit ich eigentlich nicht so gerechnet habe. Man sollte aber keine Innovationen erwarten. Gran Turismo packt alles rein, was in Sport bzw. Rennsportfilmen schon immer funktioniert hat. Der Unbekannte Nobody den keiner will, den Trainer der erst nix von ihm hält, dann quasi sein bester Freund wird, Motivationsansprachen über Funk usw. Alles schon gesehen, auch schon besser, aber auch schon schlechter.

Vergleichen wir mal mit 2 Filmen die unterschiedlicher nicht sein können. Auf der einen Seite Rush, die Geschichte von Niki Lauda und James Hunt, auf der anderen Seite Driven, der laut Sylvester Stallone eigentlich ein Formel 1 Film werden sollte, aber dann kam irgendwas anderes bei raus. Rush ist für mich der beste Rennsportfilm, wenn es um reale Rennserien geht, Driven ist eher unfreiwillig komisch.

Gran Turismo erinnert von den Figuren und der Story schon etwas an Driven, macht aber im Grunde alles besser. An Rush reicht er als Rennsportfilm aber deutlich nicht ran.

Also: netter Film, sieht gut aus, wahrer Hintergrund, recht spannen verpackt. Kann man durchaus ansehen.

Letzte Aktualisierung 25. 02. 2025 von Sven

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