Die James Bond 007 Jubiläums-Collection (Blu Ray) – Teil 1: 1962 – 1981

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Vor mir liegt die James Bond 007 Jubiläums-Collection auf Blu-Ray. Das bedeutet viele Stunden mit dem britischen Agenten mit der Lizenz zum Töten. Die Box ist in zwei Bände aufgeteilt, wobei der Erste die Jahre 1962 – 1981 abdeckt um welche es hier im ersten Teil meines Berichtes gehen soll. Später folgt dann Teil Zwei mit den Jahren 1983 – 2012. Und da ich nicht unnötig überziehen will, leg ich auch gleich los:

James Bond jagd Dr. No (1962)

Connerys erster Einsatz macht schon vieles richtig und legt einen guten Grundstein für die Serie. Einzig die deutsche Übersetzung der Organisation SPECTRE finde ich auch heute noch unglücklich gewählt. Bei GOFTER muss ich immer an Nagetiere denken.

Bildmäßig ist Dr. No eine der besten Restaurationen, die ich je gesehen habe. Da hat man sich sehr viel Mühe gegeben und es wird eine Bildqualität geliefert, die sich hinter aktuellen Produktionen nicht verstecken braucht.

Der deutsche Ton ist erwartungsgemäß nichts überwältigendes aber im Allgemeinen ohne Fehler. Lediglich die Stimmen sind manchmal etwas zu leise, was auch bei den folgenden Filmen immer mal wieder auffällt.

Liebesgrüße aus Moskau (1963)

Wenn es unter den Bond-Filmen einen reinrassigen Agenten-Thriller gibt, dann ist es dieser. Gradlinig, ohne technische Mätzchen und ein paar richtig fiese Gegenspieler. Früher fand ich ihn immer etwas langweilig aber inzwischen zählt er für mich zu den besseren Bond-Filmen.

Das Bild ist nahezu auf Dr. No Niveau.

Goldfinger (1964)

Der Bond-Film schlechthin. Egal in welcher Hitliste man guckt, Goldfinger ist immer oben dabei, meistens sogar ganz oben. Ob er auch bei mir am Ende ganz oben steht, weiß ich noch nicht, da gibt es noch den ein oder anderen Kandidaten. Gerd Fröbe als Schurke ist auf jeden Fall ein Gedicht.

Die Bildqualität ist nicht ganz so gut wie bei den beiden Vorgängern aber für das Alter immer noch sehr ordentlich.

Feuerball (1965)

Hier ist alles größer. Was man in Goldfinger in Sachen Technik angefangen hat, wird hier konsequent weiter geführt. Feuerball sieht so aus, als ob man erstmals richtig viel Geld zur Verfügung gestellt hat. Davon profitieren vor allem die vielen Unterwasseraufnahmen, die einen Großteil des Films ausmachen.

Den „alles muss größer sein“ Gedanken hat man auch auf das Bild übertragen. Feuerball ist der erste Bond-Film, der im Cinemascope Format gedreht wurde. Ob das ein Grund für die, in meinen Augen, nochmal verschlechterte Bildqualität gegenüber Goldfinger ist, kann ich nicht sagen, aber von den Bisherigen Filmen sieht Feuerball am schlechtesten aus. Für das Alter ist sie aber immer noch sehr gut.

Man lebt nur zweimal (1967)

007 goes Japan. Fast der komplette Film spielt dort und das hat man auch auf die Machart übertragen. Die Musik ist anders, der Rhythmus, das Tempo und die tollen Landschaftsaufnahmen machen Man lebt nur zweimal zum wohl exotischsten Film der Reihe. Im Vergleich zu den Vorgängern und Nachfolgern wirkt er fast wie ein Fremdkörper. Q sorgt aber dafür, dass es doch ein waschechter Bond ist. Der Mini Hubschrauber „Little Nelly“ ist noch immer ein Highlight der Bond-Gadgets. Auch steht 007 hier erstmals seinem Hauptgegner Blofeld gegenüber, der in den vorangegangen Teilen höchstens mal beim Katze kraulen gezeigt wurde.

Bildmäßig geht es wieder etwas nach oben und ich würde sagen, dass man sich hier auf einer Höhe mit Goldfinger befindet.

Im Geheimdienst Ihrer Majestät (1969)

Dieser Film hatte es immer schon etwas schwer, weil Sean Connery keinen Bock mehr auf Bond hatte und man mit George Lazenby einen Ersatz gefunden hatte, der bei den wenigsten gut ankam. Das ist eigentlich schaden, denn dieser Teil ist ein romantischer Höhepunkt der Reihe und zeigt auch mal andere Seiten von James Bond. Auch sonst hat der Film alles zu bieten was einen guten Bond-Film ausmacht und deshalb ist der früher verkannte Im Geheimdienst Ihrer Majestät in vielen Hitlisten heute ganz weit oben. Auch bei mir.

Die Bildqualität pendelt sich etwas ein und so ist es hier fast genauso wie beim Vorgänger. Allerdings gibt es hier noch etwas negatives zum Ton zu sagen. Der Film liegt in einer erweiterten Schnittfassung vor, die erstmals vor ein paar Jahren auf DVD erschien. Die zusätzlichen Szenen wurden nachsynchronisiert und das ziemlich schlecht. Teilweise wechselt die Stimme sogar mitten in der Szene. Auch Szenen die bereits als Syncro vorlagen wurden zum Teil neu eingesprochen. Das Ganze bezieht sich zwar auf die Gesamtlaufzeit gesehen nur auf ein paar Szenen, aber schön isses nich.

Diamantenfieber (1971)

Was soll ich zu einem Film schreiben, der mir noch nie richtig gefallen hat? Auch wenn hier Connery noch einmal für viel Geld zurück geholt wurde, ändert das nichts daran, dass Diamantenfieber ein sehr schwacher Bond-Film ist. Und das liegt nicht nur an den zwei halbschwulen Gangstern mit dem komischen Dialekt.

Leben und sterben lassen (1973)

Hier gibt Roger Moore seinen Einstand als 007 und damit geht die Reihe ein wenig in eine andere Richtung. Mehr Humor, mehr Gadgets und mehr Frauengeschichten. Mir persönlich hat dieser Wandeln gefallen, obwohl man davon bei Leben und sterben lassen noch gar nicht soviel merkt. Aber es wurde schon deutlich, wohin die Reise gehen würde und Roger Moore hat James Bond dann auch in meinen Augen sehr gut durch die 70er Jahre gebracht.

Zum Bild wäre zu sagen, dass man hier mal wieder das Format zu 16:9 gewechselt hat. Der Qualität tut das keinen Abbruch und so bekommt man auch hier ein sehr ordentliches Bild geliefert.

Der Mann mit dem Goldenen Colt (1974)

Was für Connery Diamantenfieber, ist für Moore Der Mann mit dem Goldenen Colt. Auch wenn ich ihn nicht ganz so schlimm finde, hat dieser Film deutlich mehr Schwächen als Stärken. Zwar wurde mit Christopher Lee ein großer Name für die Rolle des Schurken gecastet, doch der kann auch nicht verhindern, dass der Film oft zu sehr ins alberne abdriftet.

Die Spion der mich liebte (1977)

Auch wenn es eigentlich nur eine Variation der Handlung von Feuerball ist, liefert hier Roger Moore seinen besten Bond-Film ab. Tempo, Spannung, Action, Witz. Alles passt zusammen und etabliert den neuen 007 endgültig. Zu erwähnen wäre noch der Schurke Beißer mit dem Stahlgebiss, der so gut ankam, dass man ihn hier nicht sterben lassen wollte, damit er auch im nächsten Film auftauchen konnte.

Moonraker (1979)

Ursprünglich war an dieser Stelle In tödlicher Mission geplant, was auch im letzten Film so im Abspann stand. Aber weil man auf den Star Wars Zug aufspringen wollte, zog man Moonraker vor und schickte Bond ins All. An sich ist Moonraker gar kein schlechter Film und bis zum Aufbruch ins All gibt es auch herrliche Szenen. Ab da ist mir die Story für einen Bond-Film etwas zu abgehoben und die lächerlich klingenden Laserschüsse tun ihr übriges.

In tödlicher Mission (1981)

Hier holt man Bond wieder auf den Boden zurück. In tödlicher Mission ist Roger Moore ernstester Auftritt als James Bond. Der Film hat zwar auch die üblichen Gadgets, hält sich aber sonst sehr zurück und die Kletterszenen am Ende sind nicht unbedingt spektakulär aber dafür umso spannender. Zusammen mit Der Spion der mich liebte eindeutig der beste Moore-007.

Damit wäre die erste Hälfte geschafft. Wie man sieht, habe ich bei den letzten Filmen nichts mehr zur Bildqualität geschrieben. Das liegt einfach daran, dass sie in meinen Augen nahezu alle auf gleichem Niveau liegen. Es gibt sicher ein paar schwächen hier oder ein paar stärken da aber insgesamt liegen alle Filme für ihr Alter in sehr guter bis hervorragender Qualität vor. Beim deutschen Ton muss man sicher ein paar Abstriche machen und wie bereits eingangs erwähnt, sind mir teilweise die Stimmen ein wenig zu leise aber auch da gibt es schlimmeres.

Bis zur nächsten Hälfte kann es aber jetzt noch ein paar Tage dauern, da ich erst bis zu Lizenz zum Töten gekommen bin. Es fehlen also noch die Brosnan und Craig Filme, aber das warten wird sich lohnen, denn zum Abschluss gibt es dann meine ultimative und unumstößliche 007-Hitliste.

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