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Starts am 29.09.2016
keine
Blu-Rays der letzten Woche
The Jungle Book
Disney verfilmt seinen eigenen Trickfilmklassiker als Realversion. Obwohl das nicht ganz richtig ist. Denn real ist im neuen Jungle Book so gut wie gar nichts. Alle Tiere und ein Großteil der Umgebung kommen direkt aus dem Rechner. Nur der Junge Mogli dürfte, wenn er nicht gerade irgendwelche wilden akrobatischen Kunststückchen vorführt, gelegentlich ein richtiger Schauspieler sein.
Über weite Strecken ist das aber durchaus gelungen und sieht recht real aus. Nur mit dem Feuer hatten sie es wohl nicht so. Das wirkt am Ende dann doch recht künstlich.
An der Geschichte wurde wohl nicht allzu viel verändert, was ich aber mangels Kenntnis über den Zeichentrickfilm (nein ich habe ihn nie gesehen) nicht richtig beurteilen kann. Jedenfalls geht es um den Menschenjungen Mogli der bei Wölfen aufwächst und dort eines Tages von dem miesepetrigen Tiger Shir Khan entdeckt wird. Der sieht ihn, wie alle Menschen, als Feind und will ihn töten. Mogli verlässt daraufhin das Wolfsrudel um sich auf den Weg zur nächsten Menschensiedlung zu machen. Auf der abenteuerlichen Reise macht er einige erfreuliche oder weniger erfreuliche Bekanntschaften.
Also alles Disneytypisch und auch soweit gar nicht schlimm. Im Gegenteil. Neben vielen lustigen Momenten wird es gelegentlich richtig dramatisch oder auch mal düster, was den ganz jungen Zuschauern durchaus mal angst machen könnte. Darin unterscheidet er sich sicher vom Original, was auch gut ist. Nur leider konnte man es nicht lassen, ein paar Musiknummern mit rein zu nehmen. Was bei dem Lied mit dem Bären Balu noch als kurze amüsante Auflockerung funktioniert wirkt später bei dem Affenkönig Louie einfach nur deplatziert. Wahrscheinlich haben die Macher sich gedacht, dass der Affe für ein junges Publikum dann doch ein wenig zu fies rüberkommt und ihn ein paar Zeilen singen lassen.
Das passt einfach nicht zum restlichen Film und verhindert eine von mir uneingeschränkte Empfehlung, die The Jungle Book ohne das geträller auf jeden Fall bekommen hätte.
Stephen Kings Es
Über 25 Jahre hat die Verfilmung eines der besten King Bücher bereits auf dem Buckel und leider ist diese Verfilmung nicht ganz so zeitlos wie das Buch. Das liegt aber in erster Linie daran, dass es sich nicht um eine Kino- sondern eine Fernsehproduktion handelt und dafür ist sie dann doch wieder ziemlich gut.
Der Film spielt, wie das Buch, in zwei Zeitebenen, wobei die sieben Hauptfiguren einmal als Kinder und einmal als Erwachsene gezeigt werden. In beiden müssen sie sich einem bösen ES entgegenstellen, das hauptsächlich in Gestalt eines Clowns in Erscheinung tritt.
Wie schon erwähnt handelt es sich um einen Fernsehfilm der in zwei Teilen zu je etwa 1 1/2 Stunden gesendet wurde. Für die Blu-Ray hat man daraus einen 187 minütigen durchgehenden Film gemacht indem man am Ende des ersten Teils einfach den Abspann weggelassen hat. Die Länge ist nicht unbedingt ein Problem aber natürlich ist ES nicht so stramm erzählt wie ein Kinofilm. Am Stoff mangelt es nicht denn jede der sieben Figuren wird sowohl als Kind als auch als Erwachsener sehr ausführlich behandelt.
Leider ist in beiden Zeitebenen die abschließende Konfrontation mit ES recht unspektakulär in Szene gesetzt und die Spezialeffekte waren selbst für damalige Verhältnisse eher bescheiden. Trotzdem hat ES einen gewissen Charme und weiß über einen Großteil der Laufzeit, wenn auch nicht unbedingt gruselnd, zu unterhalten.
ES kann man damit durchaus zu den besseren King Verfilmungen zählen und die geplante Neuverfilmung muss das erst mal schaffen.
Victor Frankenstein
Nur wenige literarische Vorlagen wurden so oft verfilmt wie die des Monsters und dessen Erschaffer Victor Frankenstein (nein, das Monster heißt nicht Frankenstein 😉 ) . Bei so vielen Filmen über das gleiche Thema bekommt man zwangsläufig immer mal wieder das Gefühl alles schon mal gesehen zu haben. Und das ist es auch, was die Kritiker bei dieser neuesten Interpretation bemängeln.
Zwar wird dieses mal alles aus der Sicht von Frankensteins Diener Igor erzählt, welchen es im Buch übrigens noch gar nicht gab, aber was erzählt wird ist eben nicht neu. Aus dem Buckligen Diener macht man dann auch gleich zu Beginn einen recht ansehnlichen und intelligenten Burschen welcher eher Frankensteins Partner als sein Gehilfe ist. Wahrscheinlich wollte man es Igor Darsteller Daniel Radcliffe nicht zumuten den ganzen Film über am Boden rumzukriechen.
Während man bei anderen Frankenstein Filmen oft recht früh die Erweckung des Monsters zeigt, hebt man es sich hier für das große Finale auf. Dies macht zwar optisch eine gute Figur aber immer wieder ertappt man sich bei dem Gedanken alles schon mal gesehen zu haben.
Diese Kritik ist natürlich nicht ganz fair, denn im Grunde ist Victor Frankenstein ein durchaus solider Grusel/Horror Film der auch das 19. Jahrhundert in der er spielt ziemlich gut einfängt. Er ist halt nicht ganz werkgetreu und bietet für Kenner des Genres einfach zu wenig neues. Wer sich daran aber nicht stört, dürfte durchaus gut unterhalten werden.
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