The Hateful 8

DCTV – Folge 055: Filmwoche 23/2016

DCTV – Folge 055: Filmwoche 23/2016

[youtube TSQpojqPypE]

Starts am 09.06.2016

Stolz und Vorurteil & Zombies

Wenn man einen blutigen Zombiefilm mit einem anderen Genre mischt, kommen ja oft ganz gute Sachen heraus. Zombieland z.B. war eine Komödie, Maggie mit Schwarzenegger ging als Drama durch und in dem romantischen Warm Bodies durfte sich ein Zombie sogar verlieben.

Dieser im 19. Jahrhundert spielende Film scheint irgendwie alles ein wenig zu sein. Wegen einer ausgebrochenen Zombieapokalypse bildet ein Vater seine 5 Töchter zu Zombiekillern aus. Gleichzeitig sollen ein paar der Töchter zwischen dem ganzen Gemetzel unter die Haube gebracht werden.

Wenn man zu viele Genres mixt, kann das auch in die Hose gehen und das ist es dann auch was die Kritiken dem Film ankreiden. Auf der anderen Seite scheint die 19. Jahrhundert Atmosphäre recht gut rüber zu kommen und für Ekel und Schocker dürfte auch gesorgt sein. Sieht zumindest nicht komplett uninteressant aus.

[youtube 3jiO81kwOBM]

Blu-Rays der letzten Woche

The Hateful 8

hatefull8_bdÜber Tarantinos neuestes Werk hatte ich ja in diesem Video schon mal ein paar Worte gesagt. Nun gibt es das verschneite Mammutwerk auch im Heimkino. Erster Wehrmutstropfen: die im Kino exklusiv in den 70mm Projektionen eingefügten zusätzlichen Minuten sucht man hier leider vergeblich. Auch wenn es sich wohl hauptsächlich um Landschaftsaufnahmen, Ouvertüre und Pause handelt ist es doch schade.

Auf der anderen Seite ist der Film so schon lang genug. Er zieht sich zwar nicht wie Kaugummi, hat aber doch schon mit der ein oder anderen Länge zu kämpfen. Hatte Tarantino bei Django Unchained noch auf die typische Kapitelunterteilung verzichtet, findet sie nun hier wieder statt. Sinnvoll ist die Aufteilung nicht immer und der Film würde wahrscheinlich ohne genauso gut funktionieren. Auch an den endlosen Dialogen hat sich nichts verändert. Zwar kann man nicht behaupten, dass sich über belangloses unterhalten wird (das meiste hat irgendwann irgendwo im Film eine Bedeutung), aber Tarantino nutzt dafür halt auch extrem viele Worte.

Technisch macht The Hateful 8 auf Blu-Ray eine sehr gute Figur und man sieht die 70mm Herkunft in jeder Einstellung. Schade nur, dass sich das Material selber nicht wirklich für das extreme Breitbildformat eignet. Ich finde sogar, dass es dem Film mehr schadet als nützt. Da das Ganze ja die meiste Zeit in einer kleinen Hütte spielt, kommt einem das Gebäude größer vor als es eigentlich ist. Die Bildkomposition ist zwar sehr gut, aber mit einem schmaleren Bildformat würden die beengten Verhältnisse bestimmt noch intensiver wirken.

Kein schlechter Tarantino, doch andere seiner Filme laden doch eher mal zum wiederholten ansehen ein.

Posted by Sven in DVD/Blu-Ray, Filme, 2 comments
DCTV – Folge 038: Filmwoche 05/2016

DCTV – Folge 038: Filmwoche 05/2016

Außerdem im Video: eine kurze Kritik zu The Hateful Eight

[youtube jcKPQzWwq2M]

Starts am 04.02.2016

The Forest

Ein Film für alle, die sich im Kino gerne erschrecken. Also nichts für mich aber mangels Alternativen diese Woche mal erwähnt.

Es geht um zwei Schwestern, von denen die eine plötzlich verschwindet und die andere sich auf die Suche nach ihr macht. Diese Suche führt sie nach Japan in einen Wald in den Leute gehen um sich selbst umzubringen. Das es in dem Wald dann spukt, sollte klar sein.

The Forest wird bestimmt nicht wirklich was neues bieten, sieht aber recht atmosphärisch aus. Für ein paar Erschrecker dürfte der allemal gut sein.

[youtube Zb5IU3dfQAY]

Blu-Rays der letzten Woche

Everest

everestFilme, die sich mit dem Thema Bergsteigen beschäftigen, gibt es ja nicht allzu viele. Und wenn, dann sind sie oft nicht besonders realistisch. Ein gutes Beispiel sind Vertical Limit oder Cliffhanger, die zwar durchaus gut zu unterhalten wissen es aber mit dem Realismus nicht sehr ernst nehmen.

Bei Everest geht man einen anderen Weg. Das ist schon deshalb notwendig, weil es sich um eine wirklich passierte Geschichte handelt bei der einige Bergsteiger ums Leben gekommen sind. Hier das Ganze mit halsbrecherischen Actioneinlagen auszuschmücken um ein höheres Tempo und somit auch mehr Zuschauer zu bekommen würde dem Thema einfach nicht gerecht werden.

Gezeigt werden zwei Bergsteigergruppen die 1996 den Mount Everest besteigen und von einem Wetterumschwung überrascht werden. Das unter den Mitgliedern auch weniger erfahrene ‚Touristen Bergsteiger‘ sind, macht das Ganze für die Führer natürlich nicht einfacher.

Wer sich für den Film interessiert und die Geschichte dahinter bisher nicht kennt, sollte vorher auch nicht danach recherchieren. Das klingt jetzt vielleicht etwas makaber aber man fiebert noch ein bisschen mehr mit und hofft, dass es gut ausgeht. Das soll aber nicht heißen, dass der Film nicht auch für die interessant ist, die sich mit den Ereignissen schon vorher intensiver auseinandergesetzt haben.

Es wird zwar nicht die Klasse eines Apollo 13 erreicht, wo man auch nach dem hundertsten Mal am Ende immer wieder bangt, ob sich die Crew doch noch meldet aber der Film weiss trotz des ernsten Hintergrunds zu ‚unterhalten‘.

Das liegt zum einen natürlich an dem Ort, wo das ganze spielt, was auch ziemlich endrucksvoll in Szene gesetzt wurde und zum anderen an den guten Darstellern, die bis in den kleinen Rollen recht prominent besetzt sind. Nötig war das nicht unbedingt, denn gerade in der zweiten Hälfte des Films sieht man aufgrund der Winterkleidung, Schneebrillen und Sauerstoffmasken die Gesichter eh kaum noch. Das ist auch einer der wenigen Kritikpunkte die ich hier nennen muss, denn man muss leider oft überlegen, wer da gerade im Bild ist und das lenkt ein wenig vom eigentlichen Geschehen ab. Aber andererseits wäre alles andere auch nicht realistisch gewesen.

Auch wenn das ein zu erwähnendes Manko ist, weiss der Film über weite Strecken zu überzeugen und ist ein sehr gutes Abenteuer-Drama. Viel näher wird man dem Maounmt Everest jedenfalls nicht kommen. Höchstens in der ebenfalls erhältlichen 3D Version oder man klettert selber rauf.

Posted by Sven in DVD/Blu-Ray, Filme, 0 comments
DCTV – Folge 037: Filmwoche 04/2016

DCTV – Folge 037: Filmwoche 04/2016

Außerdem im Video: eine kurze Kritik zu The Revenant

[youtube ONu9zDbnKfE]

Starts am 28.01.2016

The Hateful 8

Quentin Tarantino dreht nach Django Unchained schon seinen zweiten Western in Folge wobei ich ja gehofft hatte, dass er mal wieder ins Gangster Genre zurück wechselt, wo er ja mit angefangen hat. Das, was man bisher von dem Film gehört oder gesehen hat, könnte aber durchaus in Richtung von Reservoir Dogs gehen, Tarantinos erstem Film. Dieser spielte zum großen Teil in einer Lagerhalle und wurde immer wieder durch Rückblenden unterbrochen in denen auf die einzelnen Charaktere näher eingegangen wurde.

The Hateful 8 spielt wohl auch hauptsächlich in einer verschneiten Hütte in der sich 8 unterschiedliche Personen begegnen. Rückblenden einzubauen um den Figuren einen Background zu geben wäre typisch für Tarantino. Ich bin gespannt wie er das löst und hoffe, dass es nicht nur zweieinhalb Stunden belangloses Gelaber wird.

Was mich auch ein wenig stört ist Tarantinos Einteilung der Zuschauer in zwei Klassen. Dass er ein Liebhaber der klassischen analogen Kinos ist, und The Hateful 8 auf 70mm Breitbild gedreht hat, ist ihm ja grundsätzlich hoch anzurechnen (wenn da für die Blu-Ray Fassung das 70mm Material abgetastet wird, gibt das ein Fest für die Augen). Was ich allerdings nicht so gut finde ist, dass er in die 70mm Fassung ein paar zusätzliche Minuten eingefügt hat, die den ’normalen‘ Kinoprojektionen vorenthalten werden. Und da es diese Fassung deutschlandweit in nur 4 Kinos gezeigt wird, werden einige interessierte doch recht weite Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen.

Ich werde es nicht tun, und mich mit der Standardfassung zufrieden geben. Vielleicht ist Tarantino ja so gnädig und bringt später die lange Version fürs Heimkino auf den Markt.

[youtube RX5jtTKxB2U]

Blu-Rays der letzten Woche

Unknown User

unknown_userDas ist doch mal eine interessante Idee. Der ganze Film spielt sich auf dem Bildschirm eines Laptops ab und dort in Form von Videokonferenzen und Chatfenstern.

Ein paar Jugendliche treffen sich in einer Videochatgruppe bei der sich plötzlich noch eine weitere Person einloggt, von der aber keiner weiß, um wen es sich handelt. Es stellt sich heraus, dass es sich um das Profil von einem Mädchen handelt, das genau ein Jahr zuvor Selbstmord begangen hat. Anfangs noch als makaberer Scherz abgetan, wird daraus für die Chatter im weiteren Verlauf tödlicher ernst.

Unknown User ist mit minimalstem Aufwand ziemlich packend inszeniert und geht ein wenig in Richtung Blair Witch Project und Paranormal Activity. Sicherlich kein Film für mehrfaches Ansehen aber einmal sollte man sich dieses ‚Experiment‘ mal ansehen. Obwohl ich ja glaube, dass wir zukünftig noch mehr Filme in dieser Art sehen werden. Ein großes Budget braucht man dafür nicht.

Posted by Sven in DVD/Blu-Ray, Filme, 0 comments