Rocky Balboa (DVD)

Film:
Rocky ist zurück. Ein Teil der anfänglichen Skepsis wich schon bei den ersten Kritiken. Jetzt habe ich ihn endlich auch gesehen und die restlichen Bedenken sind nun auch vom Tisch. Was Sylvester Stallone hier abliefert, ist schon ganz großes Kino, was man ihm wohl nicht mehr zugetraut hätte. Man merkt im ganzen Film dass sowohl Rocky als auch Stallone nach dem sehr durchwachsenen 5. Teil noch etwas zu erledigen hatten. Der Film beginnt sehr gemächlich. Rocky ist zwar nicht ganz unten wie im ersten Teil und er hat auch ein kleines Restaurant, lebt aber sehr einfach. Seine Frau Adrian ist ein paar Jahre zuvor gestorben und Rocky macht an jedem Todestag mit seinem Freund Paulie eine Tour an die Orte, zu denen er mit Adrian an ihrem ersten Date gegangen ist. Eine sehr emotionale Reise in die Vergangenheit.


Überhaupt wird viel Bezug auf den ersten Teil genommen. So lässt Rocky z.B. Spider Rico (gegen den er ganz am Anfang des ersten Teils geboxt hat) immer in seinem Restaurant umsonst essen. Und auch die weibliche Hauptperson des Films, Marie, ist eine alte Bekannte. Nämlich das junge Mädchen, das Rocky im ersten Teil nach Hause bringt und dafür ne deftige Beleidigung kassiert. Was ich hier Stallone hoch anrechne ist, dass er daraus keine Liebesgeschichte macht. Marie und ihr Sohn werden zwar zu einer Art „Ersatzfamilie“, aber es wird erst gar nicht versucht, Adrian zu ersetzen. Trotz Abwesenheit bleibt sie allgegenwärtig.


Geboxt wird natürlich auch. Ein computersimulierter Kampf zwischen Balboa und dem aktuellen Weltmeister Mason Dixon ist der Auslöser dafür, dass Rocky es noch einmal wissen will. Kleine Kämpfe im Sinn bietet man ihm aber einen Schaukampf gegen den Weltmeister (wie in der Simulation) an, was er schließlich auch annimmt.
Das folgende Training und der Kampf selber gefällt mir allerdings nicht so gut. Das Training ist ein bisschen zu kurz und der Kampf mit seinen wilden Kamerabewegungen und Schnitten etwas zu hektisch. Das war perfekt in Rocky IV gelungen. Hier sollte man aber nicht zu harte Kritik üben, denn es ist nicht wirklich schlecht und man wird ja auch mit einem wunderbaren Ende entschädigt.
Was bleibt ist ein Film, der viel Zeit mit den Personen verbringt, wo man gerne zusieht. Auch schauspielerisch wird einiges geboten. Besonders gut gefällt mir Burt Young, der als Paulie sehr schöne Momente hat. Wo war der nur die letzten 17 Jahre?


Die Musik passt perfekt und stammt großteils aus dem ersten Teil.
Ich hoffe mal, dass man Stallone nun wieder öfter als Regisseur sieht, denn das er das kann, hat er hier eindrucksvoll bewiesen.

DVD:
Die Bildqualität ist in Ordnung. Nur während des Boxkampfes am Ende wirkt das Bild leicht blass, was aber wohl auch so gewünscht war. Hier hatte Stallone HD-Kameras verwendet.
Der Ton liegt in Deutsch DTS und Dolby Digital 5.1 vor. Englisch in Dolby Digital 5.1.


Das Bonusmaterial ist zwar nicht sehr umfangreich aber ein paar Einblicke in die Dreharbeiten bekommt man schon. Neben dem Audiokommentar von Stallone sind noch nicht verwendete Szenen und ein alternatives Ende vorhanden, welches ich allerdings nicht so emotional und gut finde, wie das richtige Filmende.

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