HFR 3D

Der Hobbit – Smaugs Einöde (Kino)

Der Hobbit – Smaugs Einöde (Kino)

Nach den Tributen von Panem gab es nun wenige Tage später den nächsten Film im Kino mit Pause wegen „Überlänge“. Und der Hammer ist, sie wurde auch von den meisten genutzt. Mädels (auch die männlichen Mädels), wollt ihr mir ernsthaft erzählen, dass ihr es nicht schafft, zwei Stunden auszuhalten, ohne aufs Klo zu müssen? Ernsthaft? Das heisst also auch, dass ihr keine Nacht durchpennen könnt, oder? Also ehrlich, das glaub ich nicht.

Und weil die Pause noch nicht genug ist, hatte das Cinestar auch noch mit technischen Problemen zu kämpfen. Eine ganze Stunde hat es von der eigentlichen Startzeit an gedauert, bis es endlich los ging. Und während der Fehler gesucht wurde, lief die ganze Zeit so eine Psycho-Mucke (extrem laut), welche wohl die Zuschauer entspannen sollte. Das Gegenteil war der Fall. Sperr einen Diktator eine Stunde lang allein in einen Raum und „beriesel“ ihn damit. Wir würden uns schneller im nächste Weltkrieg befinden als man „Hobbit“ sagen kann.

Was für eine geile Überleitung, denn um den soll es ja eigentlich gehen. Diese Überlange Einleitung soll aber zeigen, dass die Voraussetzungen zum genießen des Films nicht die besten waren. Und das ist schade, denn der zweite Teil der Hobbit Trilogie hätte das bitter nötig.

Den Anfang macht eine Szene, die 12 Monate vor den bisherigen Ereignissen spielt. Dort trifft Thorin in Bree auf Gandalf der ihm rät, seine alte Heimat Erebor zurück zu erobern. Kein starker Beginn und nicht wirklich nötig. Es sieht fast so aus, als ob die Szene nur eingebaut wurde, damit Peter Jackson seinen Cameo Auftritt als Bree-Penner (den er auch schon in Die Gefährten gemacht hat) im Film unterbringen konnte.

Danach geht es bei Gandalf, den Zwergen und Bilbo weiter, die nach wie vor von den Orks gejagt werden. Ich glaube nicht, dass ich zu viel spoiler wenn ich sage, dass sich das Schema Flucht/Kampf/Flucht/Kampf durch den ganzen Film zieht. Gandalf tut sich das nicht an und macht sich allein auf, um einer anderen Sache auf den Grund zu gehen. Natürlich erreicht die Zwergentruppe nach einigen Scharmützeln den Erebor und die Konfrontation mit dem Drachen Smaug (besonders die Szenen mit Bilbo) reißt einiges raus aber leider springt der Funke bei mir immer noch nicht wirklich über.

Woran liegt es nur, dass ich mich beim Hobbit so schwer tue? Beim ersten Teil konnte ich das noch mit der neuen HFR Technik und den zu hohen Erwartungen erklären. Diese beiden Punkte fallen nun weg. Was ich oft sehr störend fand, waren die Einarbeitung von zusätzlichen Handlungssträngen, die zwar nicht im Buch vor kommen, aber eine Brücke zum Herr der Ringe schlagen sollen (hier im Besonderen Gandalfs Solo-Tour). Es wirkt alles nicht wie aus einem Guss. Wenn man bedenkt, dass Die Rückkehr des Königs zum Teil fünf parallele Handlungen hatte, könnte man meinen, dass Peter Jackson in den letzten zehn Jahren einiges verlernt hätte.

Das komische ist, dass sich manche Szenen (insbesondere Kämpfe) endlos hin ziehen und andere Sachen, die evtl. etwas zur Handlung beisteuern könnten, mal schnell nebenbei abgehakt werden. Ich weiß, dass Der Hobbit nicht die epischen Ausmaße eines Herrn der Ringe hat, aber genau das versucht man wohl zu erreichen und walzt die Kämpfchen auf ein fast unerträgliches Maß aus. Das kann einfach nicht funktionieren, denn im Vergleich zum Herr der Ringe ist Der Hobbit ungefähr so episch wie eine Kneipenschlägerei.

Einen weiteren Minuspunkt von mir gibt es dieses Mal für die Musik. Die dudelt zwar fast ununterbrochen aus den Lautsprechern aber mir fehlt einfach ein markantes Thema. Nur ganz selten hört man mal ein paar bekannt Töne raus. Man könnte fast meinen, der Komponist wäre ausgetauscht worden.

Tja, nun hab ich den guten Smaug ganz schön verrissen und bin damit bestimmt einigen auf die Füße getreten, aber ruhig Blut. Der erste Teil hatte es auch nicht leicht bei mir aber nach der dritten Sichtung und der Extended Edition macht er sich mittlerweile ganz gut. Und diese Chance gebe ich auch Smaugs Einöde. Nächstes Jahr wird man dann endgültig sehen, ob es eine gute Idee war, den Hobbit so mit Zusatzmaterial aufzublasen oder ob man lieber einen kleineren, werkgetreueren Film hätte machen sollen.

Deshalb gibt es auch erst dann eine endgültige Bewertung von mir.

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Der Hobbit – Eine unerwartete Reise (Kino)

Der Hobbit – Eine unerwartete Reise (Kino)

Nun gibt es im Kino endlich die langerwartete Rückkehr nach Mittelerde. Wobei Kino in diesem Fall vielleicht nicht ganz richtig ist. Denn nach Kino sieht die neue HFR 3D Projektion nicht wirklich aus. Deshalb beginne ich meinen Bericht auch mit der technischen Seite. Die Vorberichte waren ja gemischt. Erst hieß es „ekliger Seifenoper Video-Look“, später dann „so schlimm ist es gar nicht“ oder „ein Gewinn für die 3D Technik“. Deshalb habe ich auch eher positiv gestimmt im Kino gesessen um dann bei den ersten bewegten Bildern zu denken: „Nee, oder? Das ist ja eine unerwartete Scheiße“ (sorry, das Wortspiel musste jetzt einfach sein 😉 ).

Als der alte Bilbo in den ersten Szenen durch seine Höhle watschelt sieht es aus, als ob jemand auf „schneller Vorlauf“ gedrückt hat. Zur allgemeinen Beruhigung muss ich aber sagen, dass diese ersten Bilbo Szenen auch schon das schlimmste waren. Befremdlich gewirkt hat es zwar den ganzen Film über (mal mehr, mal weniger) aber so extrem gestört wie am Anfang hat es dann nicht mehr. Vielleicht war es ein erster Schock oder die Gewöhnung im Laufe des Films. Immer auffallen tut es bei schnellen Bewegungen. Um einen kleinen Vorgeschmack auf das zu bekommen was einen erwartet, sollte man mal an seinem Flachbild TV alle digitalen Bildverschlimmbesserer einschalten (bei meinem Philips heißt es HD Natural Motion).

Also warum wird überhaupt auf solch eine Technik gesetzt? Für 3D ist es durchaus ein Vorteil. Ich fand es angenehmer im Vergleich zu den bisherigen 3D Filmen die ich gesehen habe. Und ohne schnelle Bewegungen ist der Soap Effekt nicht so schlimm. Bei Innenszenen ist es eher so als würde man sich live ein Theaterstück angucken, so realistisch sieht alles aus. Realistisch? Ja. Aber nicht mehr wie ein Kinofilm. Ich kann nur empfehlen sich zumindest einmal ein Bild davon zu machen. Dann kann jeder für sich selbst entscheiden, ob es einem gefällt oder nicht. Nur eins ist sicher. In Zukunft werden Filme häufiger so aussehen.

Nun aber genug zur technischen Seite und auf nach Mittelerde. Der erste Teil der Trilogie zeigt die Geschichte des Hobbits Bilbo Beutlin der von dem Zauberer Gandalf und einer Gruppe von Zwergen aufgesucht wird damit er sich ihnen für eine abenteuerliche Unternehmung anschließt. Sie wollen den Einsamen Berg zurückerobern, der Jahre zuvor von dem Drachen Smaug in Beschlag genommen wurde. Während dieser Reise trifft Bilbo unter anderem auch auf Gollum. Bei dieser Begegnung gelangt der berühmte eine Ring in seinen Besitz.

Die Idee, das im Vergleich zum Herr der Ringe recht dünne Buch in zwei Filme aufzuteilen war ja noch nachzuvollziehen. Daraus aber im Nachhinein drei Teile zu machen ist für mich, zumindest nach der Sichtung des ersten Teils, nicht unbedingt ein Gewinn. Natürlich wurden auch andere Elemente aus der Tolkien Welt mit eingearbeitet, was vielleicht bei den folgenden zwei Filmen noch von Vorteil sein kann, der erste Teil ist aber für meinen Geschmack viel zu sehr in die Länge gezogen. Gerade die erste Hälfte kommt nie wirklich richtig in Gang. Aber wie immer bei einem Film der in drei Teile gesplittet wird, kann man das erst am Ende des letzten Teils wirklich beurteilen. In der zweiten Hälfte des Films wird jedenfalls ordentlich an der Temposchraube gedreht und endet in dem Kammerspielartig inszenierten Zusammentreffen von Bilbo und Gollum.

Vergleichen kann man den ersten Teil des Hobbits mit dem ersten Teil der Herr der Ringe Trilogie. Beide sind eine Art Roadmovie und haben auch sonst viel gemeinsam. Besonders Frodo und der alte Bilbo, der die Geschichte quasi erzählt. Diese Szenen spielen zeitlich nur wenige Stunden vor dem in Die Gefährten gezeigten Fest zu Bilbos 111. Geburtstag. Eine schöne Verbindung.

Bilbo wird gespielt von Martin Freeman der geradezu perfekt in die Rolle passt. Einige Darsteller aus dem Herrn der Ringe haben wieder ihre Rollen übernommen und die neuen Zwerge machen ihre Sache auch sehr ordentlich.

Eine abschließende Bewertung möchte ich jetzt gar nicht geben, da mich die HFR-Optik doch zu oft abgelenkt hat und ich dem Film mindestens noch eine zweite Chance geben möchte. Für den Heimkinomarkt wurde ja schon eine nochmal um ca. 25 Minuten erweiterte Version angekündigt. Mal sehen was die noch zusätzliches bringt. Vielleicht schaue ich ihn mir auch nochmal in der normalen 2D Version im Kino an. Mittelerde-Feeling kommt ja auf jeden Fall auf und wer den Herrn der Ringe mochte, wird auch mit dem Hobbit was anfangen können. Alle anderen dürften es noch ein wenig schwerer haben.

Jetzt ist mein Bericht fast so lang geworden, wie der Film. Deshalb gibt’s zum Abschluss, wie auch im Film, den Song of the Lonely Mountain von dem Neuseeländer Neil Finn (Sänger der Band Crowded House). Hübsches, thematisch passendes Lied.

[youtube 1XzWbQ_o06M]

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