Heute mal wieder eine Filmbesprechung zu einer BluRay. Und auch wieder mal eine Art Film, die ich immer mal wieder gerne sehe. Biopic, in dem Fall Musiker Biopic.. Nämlich eine ziemlich bekannte Gruppe aus den 90er Jahren, Milli Vanilli. Und so wie ihr bekanntestes Lied heißt auch der Film. Girl you know ist true.

Mit der Musik selber konnte ich damals und auch heute nicht ganz so viel anfangen, aber sie ist schon für mich deutlich erträglicher wie so manch andere Musikrichtung.

Aber um Musik soll es mir hier nicht gehen. War ja bei Milli Vanilli indirekt auch so. Und das erzählt der Film, bzw. die beiden Hauptakteure. Denn die bilde die Rahmenhandlung, indem sie sich in einem Hotelzimmer rumlümmeln und ihre Geschichte erzählen. Find ich eigentlich ganz gut gelöst, denn so kommen auch die locker mit, die von Milli Vanilli bisher nix gehört haben.

Der ganze Film arbeitet natürlich auf das Ereignis hin, wo bei einem Auftritt das Playback anfängt zu stocken und im Folgenden dann rauskommt, dass die beiden Sänger nie wirklich gesungen haben. Auch nicht auf der Platte, die sich weltweit Millionenfach verkauft hat und wofür sie auch mit dem Grammy ausgezeichnet worden.

Heute wäre das wahrscheinlich kein so großer Aufreger mehr, aber damals haben sich wohl nicht nur die Fans betrogen gefühlt. Und so ging es dann den beiden wie schon vielen Musikern. Schneller Aufstieg und schneller Fall.

Der Film zeigt die einschneidenden Etappen des Lebens der beiden Hauptakteure in, für eine deutsche Produktion, recht beeindruckenden Bildern. Da hat man keine Kosten und Mühen gescheut. Besonders Bilder und Videos, die man von früher kennt wurden recht akkurat nachgestellt.

Das trifft auch auf die beiden Hauptdarsteller zu. Die Namen sind mir jetzt nicht bekannt, aber die sehen den Originalen durchaus ähnlich. Auch die Bewegungen auf der Bühne haben die recht gut nachempfunden. Als Zuschauer kommt man kaum drum rum die beiden zu mögen.

Wie in jeder größeren deutschen Produktion muss auch Matthias Schweighöfer wieder seine Nase in die Kamera halten. Seine Komödien meide ich ja wie der Teufel das Weihwasser aber hier handelt es sich ja nicht um eine Komödie (obwohl es durchaus lustige Szenen gibt). Er spielt den Produzenten Frank Farian, der das Projekt Milli Vanilli erst aus der Taufe gehoben und dann letztendlich wieder eingesargt hat. Sympathisch kommt er dabei nicht gerade rüber. Ob das nun an Schweighöfers etwas überdrehten Schauspielstil liegt, oder einfach nur der Realität nachempfunden wurde, kann ich nicht sagen.

Fassen wir zusammen. Girl you know ist true ist ein durchaus unterhaltsamer Film und für Fans der Gruppe und der Musik sicher ein Leckerbissen. Was er nicht ist, ist eine exakte Nachstellung der Ereignisse. Es werden zwar hier und da durchaus auch negative Seiten gezeigt, aber sonderlich tief geht das Ganze nicht. Das ist bei der Art von Filmen aber durchaus normal. Insbesondere wenn die beteiligten auch als Produzenten fungieren. Wer stellt sich schon gerne freiwillig als schlecht hin.

Das raubt dem Film aber nicht den Spaß und einen groben Einblick bekommt man ja trotzdem. Für alles andere gibt es Dokumentationen. Es soll wohl da eine recht aktuelle geben, die ich aber noch nicht gesehen habe.

Für ein abtauchen in die Musikwelt der 80er und 90er Jahre reicht der Film aber allemal und daher hat der Daumen auch eher eine Tendenz nach oben. Kann man durchaus angucken. Auch als nicht Fan.

Letzte Aktualisierung 22. 02. 2025 von Sven

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