Monat: September 2016

Snowden (Kino)

Snowden (Kino)

[youtube o9kJkUaoSw4]

snowden_posterLetzte Woche war ich noch nicht sicher, ob Oliver Stone zu seiner alten Stärke zurückgefunden hat aber heute kann ich Entwarnung geben. Die Verfilmung der Geschichte des Whistleblowers Edward Snowden ist beinahe rundum gelungen.

Die Rahmenhandlung bildet ein Interview, welches Snowden 2013 mit Journalisten geheim in einem Hotel in Hongkong führt. Dort erzählt er seine Geschichte, vom gescheiterten Versuch beim Militär unterzukommen über seinen Aufstieg als IT-Spezialist bei der CIA bis zu seiner Arbeit als Systemadministrator bei der NSA.

Während dieser Zeit bekommt er immer tiefere Einblicke wie und in welchem Ausmaß die Geheimdienste alles und jeden ausspionieren. Irgendwann fasst er den Entschluss, das Ganze öffentlich zu machen und trifft sich mit den Journalisten

Der Film hat zwar nicht das Schnittgewitter eines JFK und geht auch sonst mit etwas weniger Tempo zu werke aber hier hat man es eindeutig endlich mal wieder mit einem Film zu tun bei dem Oliver Stone in seinem Element war. Einleitend wird zwar erwähnt, dass die Geschichte etwas dramatisiert wurde aber im Gegensatz zu JFK hat Stone hier mit Sicherheit weniger Fiktion in die Fakten gemischt.

In manchen Kritiken liest man, dass der Film stellenweise etwas zäh ist, aber das kann ich so nicht unterschreiben. Man hätte vielleicht Snowdens Privatleben etwas weniger ausführlich beleuchten können aber für mich gehörte das einfach dazu.

Als Glücksgriff kann man Stones Wahl des Hauptdarsteller Joseph Gordon-Lewitt bezeichnen. Der spielt nicht nur fantastisch sondern sieht dem realen Snowden ziemlich ähnlich. Das wird besonders am Schluss deutlich, als nach einem geschickten Schnitt plötzlich der echte Snowden auf der Leinwand zu sehen ist und die letzten Worte sagt.

Ich kann Snowden uneingeschränkt empfehlen, auch wenn man anschließend erst mal ein Pflaster braucht…um die Kamera am Laptop abzukleben.

[youtube 5ZcGdlBWMH4]

Posted by Sven in Filme, 1 comment
DCTV – Folge 066: Filmwoche 39/2016

DCTV – Folge 066: Filmwoche 39/2016

[youtube o9kJkUaoSw4]

Starts am 29.09.2016

keine

Blu-Rays der letzten Woche

The Jungle Book

jungle_bookDisney verfilmt seinen eigenen Trickfilmklassiker als Realversion. Obwohl das nicht ganz richtig ist. Denn real ist im neuen Jungle Book so gut wie gar nichts. Alle Tiere und ein Großteil der Umgebung kommen direkt aus dem Rechner. Nur der Junge Mogli dürfte, wenn er nicht gerade irgendwelche wilden akrobatischen Kunststückchen vorführt, gelegentlich ein richtiger Schauspieler sein.

Über weite Strecken ist das aber durchaus gelungen und sieht recht real aus. Nur mit dem Feuer hatten sie es wohl nicht so. Das wirkt am Ende dann doch recht künstlich.

An der Geschichte wurde wohl nicht allzu viel verändert, was ich aber mangels Kenntnis über den Zeichentrickfilm (nein ich habe ihn nie gesehen) nicht richtig beurteilen kann. Jedenfalls geht es um den Menschenjungen Mogli der bei Wölfen aufwächst und dort eines Tages von dem miesepetrigen Tiger Shir Khan entdeckt wird. Der sieht ihn, wie alle Menschen, als Feind und will ihn töten. Mogli verlässt daraufhin das Wolfsrudel um sich auf den Weg zur nächsten Menschensiedlung zu machen. Auf der abenteuerlichen Reise macht er einige erfreuliche oder weniger erfreuliche Bekanntschaften.

Also alles Disneytypisch und auch soweit gar nicht schlimm. Im Gegenteil. Neben vielen lustigen Momenten wird es gelegentlich richtig dramatisch oder auch mal düster, was den ganz jungen Zuschauern durchaus mal angst machen könnte. Darin unterscheidet er sich sicher vom Original, was auch gut ist. Nur leider konnte man es nicht lassen, ein paar Musiknummern mit rein zu nehmen. Was bei dem Lied mit dem Bären Balu noch als kurze amüsante Auflockerung funktioniert wirkt später bei dem Affenkönig Louie einfach nur deplatziert. Wahrscheinlich haben die Macher sich gedacht, dass der Affe für ein junges Publikum dann doch ein wenig zu fies rüberkommt und ihn ein paar Zeilen singen lassen.

Das passt einfach nicht zum restlichen Film und verhindert eine von mir uneingeschränkte Empfehlung, die The Jungle Book ohne das geträller auf jeden Fall bekommen hätte.

Stephen Kings Es

esÜber 25 Jahre hat die Verfilmung eines der besten King Bücher bereits auf dem Buckel und leider ist diese Verfilmung nicht ganz so zeitlos wie das Buch. Das liegt aber in erster Linie daran, dass es sich nicht um eine Kino- sondern eine Fernsehproduktion handelt und dafür ist sie dann doch wieder ziemlich gut.

Der Film spielt, wie das Buch, in zwei Zeitebenen, wobei die sieben Hauptfiguren einmal als Kinder und einmal als Erwachsene gezeigt werden. In beiden müssen sie sich einem bösen ES entgegenstellen, das hauptsächlich in Gestalt eines Clowns in Erscheinung tritt.

Wie schon erwähnt handelt es sich um einen Fernsehfilm der in zwei Teilen zu je etwa 1 1/2 Stunden gesendet wurde. Für die Blu-Ray hat man daraus einen 187 minütigen durchgehenden Film gemacht indem man am Ende des ersten Teils einfach den Abspann weggelassen hat. Die Länge ist nicht unbedingt ein Problem aber natürlich ist ES nicht so stramm erzählt wie ein Kinofilm. Am Stoff mangelt es nicht denn jede der sieben Figuren wird sowohl als Kind als auch als Erwachsener sehr ausführlich behandelt.

Leider ist in beiden Zeitebenen die abschließende Konfrontation mit ES recht unspektakulär in Szene gesetzt und die Spezialeffekte waren selbst für damalige Verhältnisse eher bescheiden. Trotzdem hat ES einen gewissen Charme und weiß über einen Großteil der Laufzeit, wenn auch nicht unbedingt gruselnd, zu unterhalten.

ES kann man damit durchaus zu den besseren King Verfilmungen zählen und die geplante Neuverfilmung muss das erst mal schaffen.

Victor Frankenstein

victor_frankensteinNur wenige literarische Vorlagen wurden so oft verfilmt wie die des Monsters und dessen Erschaffer Victor Frankenstein (nein, das Monster heißt nicht Frankenstein 😉 ) . Bei so vielen Filmen über das gleiche Thema bekommt man zwangsläufig immer mal wieder das Gefühl alles schon mal gesehen zu haben. Und das ist es auch, was die Kritiker bei dieser neuesten Interpretation bemängeln.

Zwar wird dieses mal alles aus der Sicht von Frankensteins Diener Igor erzählt, welchen es im Buch übrigens noch gar nicht gab, aber was erzählt wird ist eben nicht neu. Aus dem Buckligen Diener macht man dann auch gleich zu Beginn einen recht ansehnlichen und intelligenten Burschen welcher eher Frankensteins Partner als sein Gehilfe ist. Wahrscheinlich wollte man es Igor Darsteller Daniel Radcliffe nicht zumuten den ganzen Film über am Boden rumzukriechen.

Während man bei anderen Frankenstein Filmen oft recht früh die Erweckung des Monsters zeigt, hebt man es sich hier für das große Finale auf. Dies macht zwar optisch eine gute Figur aber immer wieder ertappt man sich bei dem Gedanken alles schon mal gesehen zu haben.

Diese Kritik ist natürlich nicht ganz fair, denn im Grunde ist Victor Frankenstein ein durchaus solider Grusel/Horror Film der auch das 19. Jahrhundert in der er spielt ziemlich gut einfängt. Er ist halt nicht ganz werkgetreu und bietet für Kenner des Genres einfach zu wenig neues. Wer sich daran aber nicht stört, dürfte durchaus gut unterhalten werden.

Posted by Sven in DVD/Blu-Ray, 0 comments
DCTV – Folge 065: Filmwoche 38/2016

DCTV – Folge 065: Filmwoche 38/2016

[youtube HOoKALmg6Os]

Starts am 22.09.2016

Die glorreichen Sieben

Die Remakewelle geht gnadenlos weiter. Dieses Mal hat es den Western Klassiker Die glorreichen Sieben von 1960 erwischt.

An der Story wurde wohl nicht allzu viel verändert. Es geht wieder um die Einwohner einer Stadt die von einer fiesen Bande unterdrückt oder erpresst werden. Sie heuern einen Kopfgeldjäger an, der ihnen gegen die Bande helfen soll. Dieser sucht sich noch sechs weitere,  nicht so ganz astreine Typen aus, mit denen er dann den Kampf aufnimmt.

So, oder ähnlich wird es sich abspielen und das war auch schon im Original so. Über den Sinn oder Unsinn solcher Remakes zu diskutieren macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn. Und auch die Vergleiche, die zwangsläufig angestellt werden, verhindern eher den Spaß am Film.

Von der Besetzung und handwerklich sieht das Ganze nämlich erst mal gar nicht schlecht aus. Und auch wenn es in letzter Zeit wieder mehr Western auf der Leinwand zu sehen gibt, kann man von einer Übersättigung nicht reden. Ich hab ein gutes Gefühl bei den Sieben.

[youtube rCjOTm5ndFM]

Snowden

Die Geschichte des ehemaligen CIA Mitarbeiters Edward Snowden, der mit der Veröffentlichung von diversen Unterlagen dafür gesorgt hat, dass jeder mitbekommen hat, wie und in welchem Umfang die Geheimdienste so rumschnüffeln, dürfte allgemein bekannt sein.

Ein Thema das wie gemacht ist für den Verschwörungsregisseur Oliver Stone. Und der hat ja in den letzten 15 Jahren keinen richtigen Hit mehr landen können. Hier hat er die Möglichkeit endlich mal wieder an seine Klassiker wie JFK oder Wall Street anschließen zu können. Ob das gelingt, werden wir sehen, aber die Prognose ist gut.

[youtube 5ZcGdlBWMH4]

Blu-Rays der letzten Woche

keine

Amazon Prime

Ash vs. Evil Dead

ash-vs-evild-dead-staffel-1-reviewDer 1981 erschienene Film Tanz der Teufel war ja in Deutschland nie sehr beliebt. Zumindest nicht bei der FSK und der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (wie sie damals noch hieß). Das ging bis zur bundesweiten Beschlagnahmung, welche erst in diesem Jahr aufgehoben wurde. Trotz der dadurch zum Teil stark gekürzten Veröffentlichungen, hat der Film bis heute eine große Fangemeinde.

Und für die ist die neue Amazon Serie Ash vs. Evil Dead auch gedacht. Sie knüpft inhaltlich an den ersten Teil an, ignoriert zum großen Teil die Fortsetzungen und spielt etwa 30 Jahre später.

Das passt gut, denn so kann der damalige Darsteller Bruce Campbell seine Rolle als Ash wieder aufnehmen. Denn ohne ihn würde die Serie wahrscheinlich keinen Spaß machen. Kurz zum Inhalt: Ash bewahrt das Buch der Toten immer noch in einer Truhe auf und tut aus Versehen im Suff das Böse wieder heraufbeschwören. Natürlich ist er dann auch der einzige, der es wieder vernichten kann. Allerdings stellen sich im da dann doch ein paar mehr Gegner in den weg, die er allein mit seiner Kettensäge nicht erledigen kann.

Ash vs. Evil Dead hat nur ein Ziel. Es soll Spaß machen. Und das tut es. Empfindliche Mägen sollten aber vorher nicht zu viel essen.

Posted by Sven in Filme, 0 comments
DCTV – Folge 064: Filmwoche 37/2016

DCTV – Folge 064: Filmwoche 37/2016

[youtube vkDsuzfQw-s]

Starts am 15.09.2016

The Purge: Election Year

Manche Serien mit einer interessanten Grundidee werden ja dann später in endlosen Serien ausgeschlachtet. Und auch bei The Purge hatte man beim zweiten Teil schon das Gefühl, nur eine Variation des ersten zu sehen. Film Nummer 3 mit dem Untertitel Election Year (also Wahljahr) scheint der Reihe aber nun doch eine neue Richtung geben zu wollen.

Die Purge nennt man in Amerika eine Nacht im Jahr, in der alle Gesetzte ausgehebelt sind. Für 12 Stunden gibt es keine Polizei oder sonstige Notdienste. Es ist also alles erlaubt und soll dazu genutzt werden das restliche Jahr über Gewalt und Streit zu verhindern. Man kann also töten oder getötet werde, und niemanden interessiert’s.

Teil Drei hat natürlich zunächst mal die gleichen Grundvoraussetzungen, nur kommt hier noch ein politischer Faktor hinzu. Passend zum realen Wahljahr in Amerika, wird auch in Purge 3 gewählt. Und zur Wahl stellt sich ausgerechnet eine Kandidatin, die die Purge unbedingt abschaffen will. Klar das nicht jeder ihrer politischen Gegner (oder Freunde) diese Meinung teilt und so soll die noch stattfindende Purge genutzt werden um sie zu beseitigen.

Die ersten beiden Teile wussten durchaus zu gefallen und wenn man bei Nummer Drei noch ein bisschen mehr Mut zu Neuerungen aufbringt wie bei Teil 2, kann eigentlich nicht viel schief gehen.

[youtube 8HdjYkDzb78]

Blu-Rays der letzten Woche

Eddie the Eagle

eddie_eagleFilme über Sportler laufen häufig nach einem ähnlichen Schema ab. Eddie the Eagle macht da keine Ausnahme. Die Geschichte spielt rund um die Olympischen Spiele 1988 in Calgary. Der Brite Michael Edwards hat von klein auf schon immer das Ziel einmal als Athlet bei den Olympischen Spielen mitzumachen. Er versucht sich in diversen Sportarten aber erst beim Skispringen tut sich eine Möglichkeit auf und das auch nur, weil er der einzige britische Skispringer wäre.

Eddie the Eagle ist ähnlich aufgebaut wie der ebenfalls bei den 88er Olympiade spielende Cool Runnings, der die jamaikanische Bobmannschaft behandelt. Diese werden ja zunächst von der Welt ebenso belächelt wie Michael Edwards aber durch ihre Art werden beide letztendlich zu Publikumslieblingen.

Der Film macht von Anfang an alles richtig. Schon nach wenigen Szenen ist einem die Hauptfigur ans Herz gewachsen und auch wenn man von Anfang an weiß, dass dieser Vogel nie eine Medaille gewinnen wird, fiebert man immer wieder mit. Und auch wenn sich der reale Edwards damals durch seine Unerfahrenheit mit den Medien oft ziemlich zum Clown gemacht hat, zieht ihn der Film deshalb nicht durch den Kakao.

Eddie the Eagle hat leider bisher nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die er verdient hätte, denn diese Art von Filme mit so sympathischen Figuren sind in letzter Zeit einfach zu selten geworden. Wem Cool Runnings gefallen hat, der wird Eddie the Eagle mindestens genauso mögen.

Posted by Sven in DVD/Blu-Ray, Filme, 0 comments